Wer die Nachtigall stört…
„Vor allem Scout […] musst du einen ganz einfachen Trick lernen, dann wirst du viel besser mit Menschen aller Art auskommen. Man kann einen anderen nur richtig verstehen, wenn man die Dinge von seinem Gesichtspunkt aus betrachtet.“
Wer die Nachtigall stört von Harper Lee gehört völlig zurecht zu einem weiteren Lieblingsbuch der Deutschen:
Zunächst zu den harten Fakten:
Titel: Wer die Nachtigall stört…
Autor: Harper Lee
Genre: Roman
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Seitenzahl: 406
Preis: 9,99 €
Ausgabe: 2015
Klappentext:
Harper Lee beschwört den Zauber und die versponnene Poesie einer Kindheit im tiefen Süden der Vereinigten Staaten. Die Geschwister Scott und Jem wachsen in einer Welt von Konflikten zu tolerant denkenden Menschen heran. Menschliche Güte und stiller Humor zeichnen diesen Roman aus, der in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurde und die Herzen von Millionen Lesern im Sturm eroberte. Die Verfilmung mit Gregory Peck in der Hauptrolle wurde mit drei Oscars ausgezeichnet.
(Textquelle: Rowohlt Taschenbuch Verlag)
Wie aus dem Klappentext bereits hervorgeht, erzählt Harper Lees Roman die Geschichte der Geschwister Jam und Jean-Louise, genannt Scout. Die beiden wachsen in den 30-iger Jahren im Süden der USA auf. Nach dem Tod ihrer Mutter werden die beiden von ihrem Vater Atticus und der farbigen Haushälterin Calpurnia erzogen.
Die Geschichte wird aus der kindlichen Sicht Scouts erzählt. Sie genießt ihre unbeschwerte Kindheit mit ihrem Bruder und ihrem Ferienfreund Dill. Dabei werden Sie durch die liebevolle, tolerante und weise Erziehung Atticus begleitet. Während Scout heranwächst wird sie nach und nach auf Missstände in ihrer Gemeinde aufmerksam. Dies gipfelt in dem Prozess um den schwarzen Arbeiter Tom Robinson, der die Tochter eines weißen Trunkenboldes vergewaltigt haben soll.
Ich habe das Buch bereits zum zweiten Mal gelesen und konnte die weitläufige Begeisterung anfangs nicht nachvollziehen. Nach dem erneuten Lesen bin aber auch ich dessen Weisheiten erlegen. Besonders gut hat mir das besonnene Auftreten des Vaters Atticus gefallen. Er geht offen mit seinen Kindern um und verteidigt seine fortschrittliche Erziehung gegenüber Kritikern. Außerdem ist er stets bemüht Scout alle Ihre Fragen offen zu beantworten.
Wird man anfänglich mit der Erzählung nicht warm, sollte man ihr auf jeden Fall eine zweite Chance geben. Es lohnt sich die Welt nochmals aus der Sicht eines Kindes zu erleben.